Es geht los

Abb. 2.1.1: Oben: Alle Wege führen nach Johannesburg; rechts: Blick auf die Wüste Saudi-Arabiens, unten: Flug LH 580 in Frankfurt.

Picture: C. Heubeck

Flug und Ankunft

Doreen Turner

Die Anreise nach Südafrika erfolgte individuell mit verschiedenen Airlines und über unterschiedliche Routen. Der Großteil der Teilnehmer flog direkt mit Lufthansa von Frankfurt nach Johannesburg. Andere nutzten die Gelegenheit, sich bei einem Zwischenstopp in London, Addis Abbeba, Doha oder Abu Dhabi die Füße zu vertreten und einige zusätzliche Eindrücke zu erhaschen. Flugdauer, Preise und Erfahrungen waren deswegen sehr unterschiedlich.

Treffpunkt und damit Beginn der Exkursion war am 14.9.2016 um 10:40 Uhr in der Ankunftshalle des Flughafens Johannesburg. Sehr zur Überraschung des Exkursionsleiters waren alle Teilnehmer wohlbehalten und in etwa pünktlich gelandet, so dass die Exkursion nach Geldtausch, Wasserkauf, Toilette und Nikotinbreak nach etwa einer Stunde starten konnte!

Erste Eindrücke

Doreen Turner

Von Johannesburg ging es nach Osten mit dem Ziel "Cradle of Life" in Badplaas (Abb. 2.2.1). Der erste Zwischenstopp war das Kohlekraftwerk Kendal.

 

Abb. 2.2.1: Route des ersten Tages (Google Maps) mit Stopps am Kohlekraftwerk Kendal, einem Aufschluss im Witbank-Kohlefeld sowie am Wasserfall des Eland Rivers bei Waterfall Boven.

Picture: Google Maps

Abb. 2.2.2 und Abb. 2.2.3: Kendal Power Station, Kohlesortierungsanlage nahe des Kraftwerks Kendal.

Image: C. Heubeck

Das Kohlekraftwerk Kendal ist das größte Kraftwerk Südafrikas und besteht aus sechs Blöcken mit einer Stromproduktion von jeweils 686 MW. Das Kraftwerk erreicht damit eine Kapazität von 4.116 MW, was etwa der Stromproduktion vier mittlerer Kernkraftwerke entspricht. Die Kohlegewinnung erfolgt im Witbank Coalfield im näheren Umland; die Landschaft ist deswegen vom Tagebau geprägt.

Abb. 2.2.4: Aufgelassene Grube im Witbank Coalfield; eine sandgefüllte deltaische Rinne schneidet sich in feinkörnige Sedimente einer Floodplain-Fazies ein.

Image: C: Heubeck

Wir besuchten eine aufgelassene Grube in der Nähe des Kraftwerkes, in der eine Wechsellagerung von Feinkonglomeraten und Arkosen mit zwischengelagerten Tonsteinen aufgeschlossen war. Die Sedimente zeigten deltaische Schrägschichtung und Bankung, die nach Osten auskeilte. Die kohligen Silt- und Tonsteine enthielten Fragmente der Glossopteris-Flora.

Das Witbank Coalfield stellt die zweitgrößten südafrikanischen Kohlereserven und gehört stratigraphisch zur Karoo Supergroup. Es liegt am Nordrand des asymmetrischen gleichnamigen Vorlandbeckens, in dem sich im Perm ausgedehnte Sümpfe bildeten. Kohleablagerungen finden sich hauptsächlich in der Ecca Group.

Am Alzu Petropoort, einer Raststätte, probierten die ersten hungrigen Exkursionisten bereits südafrikanische Burger und Steaks, um die Flugzeugmahlzeiten zu kompensieren. Dazu gab es die überraschende Aussicht auf Nashörner, Zebras, Büffel und Antilopen.

Abb. 2.2.5: Mittagspause am ALZU Petropoort mit Tierleben.

Image: C. Heubeck

Am Nachmittag erreichten wir Gesteine der Transvaal Supergroup und damit Sedimente im Alter von 2,6 Milliarden (2.600.000.000!) Jahren. Wir tasteten uns durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel an der N4 in der Nähe von Waterval Boven und wurden mit einem wunderschönen Ausblick auf den Elandsrivier belohnt, der dort über die Felswand des Daspoort-Quarzits stürzt.

Diese Einheit, ein geringmetamorpher Quarzarenit mit ausgeprägter Horizontal- und Kreuzschichtung, ist Teil der Pretoria Group der Transvaal Supergroup. Er gehört zu den ältesten Flachschelfablagerungen weltweit.

Abb. 2.2.6: Aufschluss der Daspoort Formation bei Waterval Boven.

Image: C. Heubeck

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